Motivationsfaktor Teamarbeit

Teamarbeit gewinnt deutlich an Bedeutung als Motivationsfaktor. Dies ist  eines der augenfälligsten Ergebnisse der Studie zum Thema Arbeitsmotivation der ManpowerGroup 2016. Befragt wurden dabei bevölkerungsrepräsentativ 1040 Bundesbürger. Während noch 2015 33 % der Befragten „viel Teamarbeit“ als für ihre Arbeitsmoral förderlich einschätzten, sind dies 2016 bereits 43 %.Teamarbeit im Stuhlkreis

Angeführt wird die Liste der Top-Motivationsfaktoren durch ein „gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten“ und schnell wird beim Lesen der Studie deutlich, dass Geld in Sachen Motivation nicht alles ist.

Noch vor Faktoren wie gutem Kaffee, betrieblicher Gesundheitsförderung oder modernen Büromöbeln wirkt „viel Teamarbeit“ wie ein Überraschungsgast. „Wenn’s weiter nichts ist“, mag sich da mancher Personaler sagen, denn Teamarbeit gehört inzwischen ja zum guten Ton und schon jeder Bewerber auf einen Ausbildungsplatz weiß im Vorstellungsgespräch zu berichten, dass er teamfähig sei.

Wann Teamarbeit motiviert

Doch wie kann man dafür sorgen, dass die Teamarbeit im eigenen Unternehmen tatsächlich motivierend ist?

„Nichts aktiviert die Motivationssysteme so sehr wie der Wunsch, von anderen gesehen zu werden, die Aussicht auf soziale Anerkennung, das Erleben positiver Zuwendung … „ schreibt Joachim Bauer in „Prinzip Menschlichkeit“. Doch Teamarbeit führt keineswegs automatisch dazu, dass Mitarbeiter gesehen werden und Anerkennung erhalten.

Wichtige Faktoren dafür, Teamarbeit als motivierend zu empfinden sind ein Gefühl von Zugehörigkeit, Vertrauen sowie daraus resultierend, Konfliktfähigkeit. Für die Teamleitung heißt das, dafür zu sorgen, dass sich alle Teammitglieder dem Team zugehörig fühlen. Das bedeutet bspw., dass niemand ausgeschlossen werden darf, weder von der Teamleitung, noch von Mitgliedern des Teams.

Erfolgsfaktor Vertrauen

Im Teamkontext bedeutet Vertrauen die Gewissheit, dass alle TeamkollegInnen mit positiver Absicht handeln und es keinen Grund für Vorsicht oder Zurückhaltung im Umgang mit einander gibt. Existiert Vertrauen, kann man z.B. andere um Unterstützung bitten und offen mit Fehlern und Schwächen umgehen.

Erst wenn innerhalb des Teams Vertrauen herrscht, können kritische Probleme zur Diskussion auf den Tisch gelegt und wichtige Sachkonflikte offen bearbeitet werden. Aufgabe der Teamleitung ist es dabei, eine solche gesunde Streitkultur zu fördern.

Maßnahmen zur Teamentwicklung unterstützen Teamleitung und Team auf dem Weg zu einer motivierenden Teamarbeit.

Eigenbrötler und Einzelkämpfer im Team

Gleichwohl stellt sich die Frage, wie die restlichen 46 %, welche „viel Teamarbeit“ nicht ausdrücklich als motivierend empfinden, einzuordnen sind. Hier kann man nur spekulieren und findet vermutlich ein breites Spektrum von „Teamarbeit ist für mich in Ordnung (aber nicht unbedingt motivierend)“ bis hin zu „Ich bin eindeutig ein Einzelkämpfer“.

Introvertierte Menschen empfinden Teamarbeit oft als Belastung, da diese von ihnen ein Maß an Kommunikation verlangt, welches sie als unnötig oder anstrengend empfinden. Hier ist einerseits ein Bewusstsein des Teams über unterschiedliche Persönlichkeiten und deren Besonderheiten hilfreich, ebenso wie eine Unterstützung seitens der Teamleitung, die klar aufzeigt, wo und wann kommuniziert werden muss, damit das Teamziel erreicht wird.

Dennoch: Nicht jeder Mensch ist teamfähig oder im Team zu Bestleistungen in der Lage. Wer bspw. eigene Ziele über die Ziele des Teams stellt, wird trotz guter Leistungen schnell zum Störfaktor. Dies kann bedeuten, dass ggf. auch ein Leistungsträger das Team verlassen muss, wenn er oder sie das Gesamtsystem Team gefährdet.

 Mein Fazit

Wenn eine Notwendigkeit – denn das ist Teamarbeit an vieler Stelle – die Kraft hat, Mitarbeiter zu motivieren, dann lohnt es sich, ihre Qualität zu optimieren. Denn der Nutzen einer Optimierung von Teamarbeit ist doppelter Art: je besser Zusammenarbeit und Stimmung im Team, desto besser ist auch die Teamleistung.

Autorin: Corinna Lütsch

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