Die Stressfalle Erwartungshaltung

DankeErwarten Sie, dass Ihr Partner oder ihre Kinder auf Sie zukommen und Ihnen sagen, dass er/sie sie liebt? Oder gehen Sie auch auf Ihren Partner zu und zollen ihm/ihr Wertschätzung? Wenn die Anderen etwas tun sollen, dann wartet man auf etwas und die Aktivitäten sollen von diesen anderen ausgehen, denen man damit die Verantwortung überträgt. Sie sollen dafür Sorge tragen, dass man etwas bekommt. Man will somit etwas haben, egal ob es den privaten oder geschäftlichen Kontext betrifft.

In dem Wort Erwartungshaltung steckt das Wort „Haltung“. Es besteht also die Haltung oder Einstellung, dass andere etwas tun oder geben sollen, was derjenige der eine bestimmte Erwartung hat, haben will.

Hier noch einige kleine Beispiele:

Jemand erwartet, dass die Ehefrau dafür sorgt, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch steht. Beginnt die Ehefrau dann eine neue Stelle und schafft es nicht mehr immer das Essen pünktlich auf den Tisch zu bekommen, kann die Folge sein, dass diese Situation zu einem Paarkonflikt führt. Eine Lösung wäre, dass Vereinbarungen getroffen werden, wer wann für die Essenszubereitung zuständig ist. Das verhindert Stress und jeder übernimmt Verantwortung.

Wenn Führungskräfte von ihren Mitarbeitern Kreativität erwarten, damit das Unternehmen innovativ ist, aber selbst den Teams keine Unterstützung geben, dann werden die Mitarbeiter über kurz oder lang auch keine Ideen mehr einbringen.

Die Frage, die sich aus diesem Beispiel ergibt ist:

Folgen Mitarbeiter gerne jemanden, der nur haben will und Forderungen hat, die zu erfüllen sind? Oder folgen Menschen der Person lieber, die als Vorbild fungiert, die auch etwas gibt?

Nur was ist es, das gegeben werden kann, wenn der Vorgesetzte vielleicht nicht unbedingt kreativ ist. Es können Kleinigkeiten sein, wie ein freundlicher und wertschätzender Umgang, der unbewusst wirkt. Der oder die Vorgesetzte kann die Umwelt als Wert anerkennen. Eine Führungskraft kann sich auch Zeit für die Mitarbeiter nehmen, dann gibt sie ihre Zeit und zollt damit dem Mitarbeiter Respekt und Wertschätzung. Es geht um einen Ausgleich zwischen Geben und Nehmen, der nicht monetär ist, denn der Ausgleich durch das geben eines Gehaltes für die Mitarbeiter reicht häufig nicht aus. Die oben beschriebenen Kleinigkeiten, wie wertschätzender, anerkennender und respektvoller Umgang, haben eine positive Wirkung auf die Motivation und fördern damit die Kreativität. Auch geben die Mitarbeiter dann von sich aus gerne und empfinden es nicht als eine Forderung des Chefs oder Chefin. Dieses Beispiel basiert auf den Systemgesetze. Ein System, Team, Abteilung oder ein ganzes Unternehmen funktioniert, wenn diese eingehalten werden.

Eine Alternative zur Erwartungshaltung ist auch, Ziele zu definieren und dann Schritt für Schritt an der Zielerreichung zu arbeiten. Wenn Sie Ziele mit Ihren Mitarbeitern, Partnern oder Kindern vereinbaren, dann lassen Sie der Umsetzung mehr Freiraum. Kreativitätsprozesse werden gefördert und die Eigenverantwortlichkeit steigert die Motivation.

Wenn man etwas gibt, dann übernimmt man Verantwortung für das eigene Handeln und der Fokus ist bei einem selbst und den eigenen Zielen. Wenn man von jemanden etwas erwartet, dann wartet man darauf, dass es genauso eintritt wie man es haben will. Was ist jedoch, wenn die Erwartung nicht erfüllt wird? Dann ist man enttäuscht und vielleicht auch schlecht gelaunt. Das heißt, man macht sich abhängig vom Verhalten anderer, anstatt selbst proaktiv zu handeln.

Zusammengefasst kann gesagt werden:

  • Ausgleich schaffen zwischen Geben und Nehmen,
  • Ziele setzen,
  • Vereinbarungen treffen,
  • Verantwortung verteilen.

Sie werden sich wundern, wie der Stresspegel sinkt, der Ärger nachlässt und die Beziehungen in Ihrem Umfeld positiv verändern.

Probieren Sie es aus. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Stressmanagement ist auch eine Managementform.

Autor: Carsten Schaeffer

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