Beim Entstauben der Eisenhower-Matrix

 

Erinnern Sie sich noch an die Eisenhower-Matrix, das Eisenhower-Prinzip oder gar -Modell? Richtig. Das mit „wichtig“ und „dringend“. Seit vielen Jahren, spätestens seit Steven Covey’s „The Seven Habits of Highly Effective People“, hat sie in beinahe jedem Zeitmanagement-Seminar einen Stammplatz.

Vielleicht ist das der Grund, dass ich mich nur schwer für sie erwärmen kann und sie nur aus Pflichtbewusstsein ab und an aus dem Methodenkoffer hole. So auch jüngst in der Vorbereitung eines Selbstmanagement-Seminars. Die Eisenhower-Matrix

Bei dieser Gelegenheit sprang es mich plötzlich an:

Wir kümmern uns um alle möglichen Dinge, solche die (mittlerweile) dringend sind, solche, die wir aus Überdruss tun oder weil sie sich anbieten und um diejenigen, die wir meinen, tun zu müssen. Das ermüdet auf Dauer. Daher:

Kümmern Sie sich um die Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind!

Und zwar bevor sie dringend werden! Also diejenigen Dinge, bei denen in der Matrix „terminieren“ empfohlen wird. Ich meine die Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind. Das kann die eigene Gesundheit sein, das Verhältnis zu den Eltern oder den eigenen Kindern, die eigene Ehe oder Partnerschaft. Terminieren? Hier sollte die Matrix rot hinterlegt sein, denn dies ist das Feld, das zu bearbeiten ist, um langfristigen Schaden für Leib und Seele abzuwenden! Oder positiv formuliert: Wenn es Ihnen wichtig ist, glücklich und zufrieden zu sein, dann kümmern Sie sich um dieses Feld. Und zwar so regelmäßig und so bald wie möglich. Natürlich kann man die regelmäßigen Joggingrunden, die Yogastunden zur Pflege der Gesundheit terminieren. Dennoch sollte uns bewusst sein, dass sich in diesem kleinen Feld der Matrix die wesentlichen Dinge finden.

Es gibt es so viele Wege, sich von den wirklich wichtigen Dingen abzulenken, so viel Zeitvertreib, Unterhaltung, Brot und Spiele. Wenn Sie das Gefühl haben, zu wenig Zeit zu haben, dann machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich zu fragen „Ist diese Sache wichtig für mich (oder jemanden, der mir wichtig ist)?“. Wenn Sie die Frage nicht ganz klar mit einem „Ja“ beantworten können, dass fragen Sie sich „Wofür ist mir das wichtig?“ und überprüfen Sie, ob das Grundmotiv, dass zugrunde liegt, eine hohe Priorität für Sie hat.

So schaffen Sie Platz für die wirklich wichtigen Dinge.

Machen Sie eine Inventur.

Tun Sie vor allem Dinge, die Ihnen wichtig sind. Überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Entrümpeln Sie diese. Wenn Sie auf diese Weise nun Lücken in Ihrem Terminkalender haben, dann warten Sie ab, was in den freien Räumen passiert. Riskieren Sie es, einmal nichts zu tun, also wirklich gar nichts, kein TV, keine Musik, kein Lesen von Nachrichten – oder Blog-Beiträgen. Und lassen Sie sich überraschen, welche Ideen Ihnen nun kommen!

Zu Risiken und Nebenwirkungen wenden Sie sich gerne an mich 🙂

Autorin: Corinna Lütsch

Corinna Lütsch ist geschäftsführende Gesellschafterin der mentalenz GbR sowie Lehrkraft für besondere Aufgaben an der FH Kiel. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Teamentwicklung, Business Coaching sowie Selbst- und Zeitmanagement.

www.mentalenz.de