Vertrauen im Führungsalltag
Vertrauen ist für mich das Gegenteil von Misstrauen. Vertrauen bedarf einer Haltung, die vorurteilsfrei ist. Das Menschenbild könnte davon geprägt sein, dass jeder Mensch sein Bestes gibt, auch wenn sein Verhalten manchmal negative Auswirkungen hat. Häufig wird nur über Kontrolle geführt, es geht nur um Zahlen, Daten und Fakten. Wir sind der Meinung, dass es sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirkt, wenn man über Vertrauen führt.
Wie baut man Vertrauen auf?
- Indem Transparenz geschaffen wird,
- indem man niemanden von Informationen ausschließt, zum Beispiel bei Abteilungsmeetings Abteilungsmitglieder, ohne vorheriges Gespräch, nicht einlädt,
- indem andere Meinungen, Überzeugungen und Glaubenssätze anerkannt und respektiert werden. Das heißt nicht, dass man der gleichen Meinung sein muss,
- indem ein wertschätzender Umgang gepflegt wird, Mitarbeiter auch einmal gelobt werden und Leistung anerkannt wird. Das wirkt motivierend und kann die Zufriedenheit im Unternehmen steigern.
- Dadurch, dass jede Aussage des Gegenübers nicht gleich beurteilt, verglichen oder bewertet wird. Vielmehr geht es hier um Zuhören und zwar so, dass sich alle Gedanken auf das Gespräch fokussieren, als ob es in diesem Moment nichts anderes gibt, als dieses Gespräch.
- Indem Fragen gestellt werden und nachgefragt wird, falls etwas nicht verstanden wird.
- Indem man sich selbst einmal zurücknimmt – da sonst die Selbstwahrnehmung schwierig ist.
- Indem man Persönliches in Gespräche einbringt, sich auch als Mensch zeigt.
- Indem man als Führungskraft darauf achtet, dass man nicht nur von den Mitarbeitern etwas haben will, weil sie ja ein Gehalt bekommen, sondern auch einmal etwas nicht Monetäres gibt. Das kann Lob, Anerkennung, ein kleines Geschenk zum Geburtstag oder Firmenjubiläum sein. Hier geht es um den gefühlsmässigen Ausgleich zwischen Geben und Nehmen.
- Ob Mitarbeiter oder Führungskraft, die Dienstälteren müssen als solche anerkannt werden. Bei Nachfolgeregelungen ist dies zu berücksichtigen.
- Dadurch, dass nicht über Nichtanwesende urteilend gesprochen wird.
Warum ist es nun wichtig, Vertrauen aufzubauen?
- Durch gegenseitiges Vertrauen wird die Kommunikation offener.
- Meinungsverschiedenheiten werden schneller und unmittelbarer angesprochen.
- Durch Vertrauen werden Freiräume für Ideen geschaffen.
- Durch Vertrauen wird die Motivation aller Beteiligter gesteigert.
- Mitarbeiter fühlen sich gehört und verstanden, sowie nicht mit ihren Problemen allein gelassen.
- Durch eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit sinken wiederum Krankenstand und Fluktuation.
Mir ist bewusst, dass die aufgeführten Punkte sehr kurz erläutert wurden. Gerade im Coaching und in der Teamentwicklung sind gerade die oben aufgeführten Punkte immer wieder von großer Wichtigkeit. Denn eine gute Führungskraft ist die, der man vertrauen kann und die gleichzeitig in der Lage ist, Vertrauen zu schenken.
Autor: Carsten Schaeffer