Team oder Projektteam?

ProjektteamMan könnte meinen, Team ist gleich Team. In gewisser Hinsicht stimmt das. So steht das Wort Team immer für eine Gruppe von Personen, die gemeinsam ein Ziel erreichen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in der Regel eine wechselseitige Verantwortung und verschiedene Rollen.

Kommt der Aspekt der zeitlichen Begrenzung hinzu, spricht man von einem Projektteam, einer Task-Force oder einer Crew.

Task-Forces kennt man bspw. aus dem Katastrophenschutz. Mitglieder wie Aufgaben wechseln hier und sind oft aufgrund der Komplexität der Aufgabe nicht im vorhinein absehbar. Die Crew zeichnet sich dadurch aus, dass sich ihr Auftrag auf einen unveränderlichen Kontext bezieht, bspw. die Besatzung eines Schiffes oder einer Flugzeugs. Während der Kontext – das Schiff oder Flugzeug – sich nicht verändert, hat die Crew jedoch wechselnde Mitglieder.

Merkmale von Projektteams

Projektteams haben meistens eine am Projekt orientierte Organisation. Diese ist oft nicht identisch mit der formalen, sie umgebenden Organisation. So findet man z.B. häufig Matrix-Projektorganisationen, bei denen Weisungen sowohl aus der Linie als auch von der Projektleitung kommen können.

Ein weiteres Merkmal von Projektteams ist das Zusammenkommen von verschiedenen Spezialisten und ggf. auch Funktionen. Hieraus resultiert ein erhöhter Kommunikationsbedarf unter den Beteiligten. 

Schnell wird deutlich: Hier sind Konflikte vorprogrammiert. Fast immer kommt es zu Systemgesetzverletzungen, denn schnell wird die menschliche Gemengelage sehr unübersichtlich.

Wer in der Kernorganisation als Spezialist für ein bestimmtes Thema einen eigenen Bereich verantwortet, ist im Projektteam plötzlich aufgrund geringerer Verantwortung im Projekt dem Projektleiter unterstellt. Der ist womöglich erst seit wenigen Monaten im Unternehmen und verfügt „lediglich“ über eine besondere Projektleitungskompetenz.

Statt sich abzustimmen wird vorausgesetzt. Fast immer wird zu wenig kommuniziert. Das führt zu Missverständnissen, Kränkungen aber auch zu Sachkonflikten.

Und zu allem Überfluss regiert die umgebende Organisation nicht selten in das Projekt hinein, bspw. indem Ressourcen verändert werden.

Angesichts der mit Projektteams oft einhergehenden Probleme kann man sich fragen, ob diese nicht mehr Unruhe als Nutzen stiften. Offen bliebt dabei die Frage der Alternative, denn komplexe Aufgaben setzen oft die Zusammenarbeit von Spezialisten voraus.

Ausserdem bringt der Einsatz von Projektteams in vielen Fällen für die Organisation positive Effekte mit sich. „Ein Team regt an, weiß mehr und gleicht aus“ heißt es in der Fachliteratur. Und wer wäre den heutigen, oft von hoher Komplexität und Veränderlichkeit geprägten Anforderungen besser gewachsen, als ein Team? So tragen gerade Projektteams häufig ein hohes Maß an Innovation in die Organisation – vorausgesetzt, sie verfügen über die notwendigen Spielräume. Dabei sind sie manches Mal unbequem, haben jedoch den Vorteil, dass Konflikte in der Regel im Team ausgetragen und nicht in die umgebende Organisation getragen werden.

Teamentwicklung in Projektteams

Teamentwicklung kann in Projektteams dazu beitragen

    • Rollen zu verdeutlichen,
    • Kommunikation und die dafür notwenigen Strukturen zu etablieren,
    • einen konstruktiven Umgang mit Konflikten zu finden,
    • Systemgesetzverletzungen zu minimieren und somit die Motivation zu steigern,
      • einen Teamgeist zu entwickeln,
    • u.a.

Teamleiter – und mit ihnen das ganze Team – können begleitend vom Teamleiter-Coaching profitieren.

In Projektteams empfiehlt es sich aufgrund der begrenzten Dauer der Zusammenarbeit, die Teamentwicklung bereits zu Beginn des Projektes zu nutzen.

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Autorin: Corinna Lütsch

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